•         *[Home] *[Fernsehen] *[Bücher] * [Comics] *[Musik] *[Alltag] * [Zeitgeschichte] *[Über mich]

    Sie sind nicht angemeldet.

    Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das waren noch Zeiten!. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

    1

    Donnerstag, 12. März 2020, 12:04

    Perry Rhodan oder: Die unendliche Geschichte einer deutschen SF- Romanserie

    Mittlerweile sind über 3000 (!) Romanhefte der deutschen SF- Erfolgsreihe erschienen, die nun bereits seit fast 60 Jahren auf dem Markt ist. Ich selbst besaß um 1970 einige wenige Ausgaben der Serie, kannte dadurch "Atlan" und "Gucky" und hatte auch ein oder zwei Comicadaptionen, die damals unter dem Namen "Perry Rhodan im Bild" zwischen 1967 und 1968 bei Moewig verlegt wurden.
    Nicht entgangen ist mir in den frühen 70ern auch die teils sehr deutliche Kritik an der Reihe, z.B. durch den damals sehr populären Zukunftsforscher Robert Jungk, der "Perry Rhodan" als den "Hitler des planetarischen Zeitalters" beschrieb: "Perry Rhodan ist sozusagen der Ersatz- Hitler...Er ist der Hitler der Epoche der Weltraumflüge. Er verkörpert denselben Machtanspruch. Er hat dieselben faschistischen Züge. Und ich frage mich, wie ist es möglich, daß so eine krude Führerfigur zum Helden von Millionen Jugendlichen werden kann ?" (Robert Jungk 1969).
    Nun, vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund der 68er Kulturrevolution mag diese Aussage Jungk´s noch einigermaßen erklärbar sein, obwohl die Figur des Protagonisten sicherlich keine faschistoiden Züge trug, wie der Forscher damals behauptete. Allerdings hat die Serie auch immer die unterschiedlichen Interessen ihrer Leserschaft berücksichtigt, begründet vor allem durch ihre beiden Autoren in der Ursprungszeit dieser Romanserie. Während Autor und PR- Urgestein Karl- Herbert Scheer passionierter Jäger, aber kein aktiver Kriegsteilnehmer war und vielleicht gerade deshalb einen gewissen Hang zum Militarismus in seine Romane einfließen ließ, war Mitbegründer und Autor Walter Ernsting unter seinem Pseudonym "Clark Darlton" in der Tat Frontkämpfer und wurde durch seine Erlebnisse zum überzeugten Pazifisten.
    Dies führte zumindest in den frühen Jahren von "PR" dazu, daß für jeden Leser etwas dabei war. Die Anhänger epischer Raumschlachten lasen bevorzugt die Romanhefte von Karl- Herbert Scheer, während die eher friedliebenden Leser die zur Völkerverständigung aufrufenden Ausgaben von Walter Ernsting alias Clark Darlton verschlangen.
    Die Idee zur SF- Romanreihe kam den beiden PR- Urgesteinen Ernsting und Scheer um 1959/ 60. Das Zeitalter der bemannten Weltraumfahrt lag in der Luft, und so trugen die beiden ihr Grundkonzept an den damaligen Lektor des Moewig- Verlags, Kurt Bernhard, heran. Nach dem grundsätzlichen Einverständnis des Verlags entwickelten Ernsting und Scheer die ersten Protagonisten sowie die grobe Handlung der ersten zehn Romane. Ursprünglich war vorgesehen, die Reihe auf lediglich vierzig bis fünfzig Romanhefte zu begrenzen.
    Im März 1961 lieferte Scheer dann seinen ersten Roman druckreif ab und erhielt kurz darauf grünes Licht von Moewig. Die auch heute noch eindrucksvoll wirkenden farbigen Titelbilder wurden von Johnny Bruck gestaltet. Die Heftreihe traf den Nerv der Zeit, entwickelte sich von Anfang an sehr erfolgreich, wurde im Verlauf ihrer Entwicklung in verschiedene "Zyklen" gegliedert und beschreibt die zukünftige Geschichte der Menschheit, die mit Perry Rhodan´s Mondflug im Juni 1971 beginnt. Von diesem fixen Zeitpunkt ausgehend, läuft die Handlung bis in eine viele tausend Jahre entfernte galaktische Zukunft.
    Neben der reinen Heftserie sind inzwischen eine Vielzahl von Hardcover- Ausgaben, Taschenbüchern, Hörspielen, Hörbüchern und Comics erschienen, deren Aufzählung den Rahmen dieses Beitrags sprengen würde. Auch Merchandising- Produkte werden vertrieben.
    "Perry Rhodan" erscheint als Reihe mittlerweile seit beinahe sechzig Jahren, wurde vielfach neu aufgelegt und entwickelte sich bis heute zur weltweit erfolgreichsten SF- Romanserie. Bereits 1985 wurde die Weltauflage von einer Milliarde verkaufter Exemplare übertroffen, und die aktuellen Verkaufsauflagen der wöchentlich erscheinenden Hefte sollen immer noch bei ca. 75.000 Exemplaren liegen.

    www.youtube.com/watch?v=XH-fUG818CM
    www.youtube.com/watch?v=m26p06I6_F4
    www.youtube.com/watch?v=8GDBtOWGzsU
    www.youtube.com/watch?v=AKYXZkvhdEU
    www.youtube.com/watch?v=P6r39H-KXfE
    www.youtube.com/watch?v=s-oYMGiSvKk

    2

    Sonntag, 20. September 2020, 19:49

    HÖRBUCH Perry Rhodan

    Aktuell höre ich die "Silber Edition" via Spotify. Angefangen mit dem ersten Raumflug und dem Treffen mit den Arkoniden, die der Menschheit viel hochentwickelte Technologie überlassen, nicht unbedingt und immer freiwillig, und somit letztlich den interstellaren Raumflug und einiges mehr ermöglichen. Mich fasziniert und amüsiert immer wieder, wie bestimmte Dinge beschrieben werden, so gibt es "Positroniken" oder Mikroatomkraftwerke, Hypnostrahler usw. usw., einen "Sprung" über tausende Lichtjahre Entfernung überwindet man in wenigen Sekunden und hat dann nur ein leichtes Ziehen im Nacken. Und das mit einem kugelförmigen Raumschiff mit 1200 m Durchmesser :D

    Sprecher ist Josef Tratnik, der der Aufgabe nicht in allen Rollen gewachsen ist. Wenn er z.B. den "Mausbiber Gucky" spricht, mit "geknödelter" Stimme, erinnert er eher an Kermit den Frosch, und wenn dann nach einem so vorgetragenen Satz erläutert wird "... sprach Gucky mit seiner hohen fiepsenden Stimme" dann wird es eher peinlich/witzig.

    Davon abgesehen ist das wieder ein kleiner Ausflug in meine Kindheit und Jugend. In der Kindheit hatte ich Zugriff auf die Romane über einen Onkel, der einen großen Stapel besaß. Verstanden hatte ich nicht viel, aber die Risszeichnungen waren faszinierend. In etwas fortgeschrittenem Alter habe ich immer wieder mal Rhodan gelesen und fand die Geschichten durchaus lesenswert.