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Trendsetterqualität für die Fernsehwerbung erlangte in den späten 60ern die Seife "Fa", denn erstmals präsentierte sich in den TV- Spots eine nackte Frau, und zum ersten Mal hielt das "Lifestyle- Prinzip" in der Werbung Einzug. Ohne die "sexuelle Revolution" der Vorjahre wäre dies allerdings undenkbar gewesen.
Während die "Fa"- Seife wilde Frische, Ozean und Abenteuer versprach, entwarf der Deutsche Charles Wilp 1968 die heutzutage Kultcharakter genießenden Werbespots für "Afri- Cola", die u.a. aufreizend geschminkte junge Nonnen im ekstatischen Afri Cola- Rausch zeigten. Wilp fing mit der "Sexy- Mini- Super- Flower- Pop- Op - Cola (Alles ist in Afri- Cola)"- Werbung den progressiven Zeitgeist dieser Jahre gekonnt ein und wurde zum ersten wirklichen Star der Werbebranche.
Die Ära der putzigen Zeichentrickfilme und des simplen "Kaufen sie..." war gegen Ende der 60er Jahre vorbei, dem potentiellen Käufer wurde ein "Erlebnis" versprochen, die Werbung war zur Bühne der Populärkultur geworden, und Flower- Power, Sinnlichkeit und Sexualität, aber auch psychedelische Elemente und Drogen wurden instrumentell eingesetzt, wenn man sich davon einen Verkaufserfolg versprach.
Geraucht wurde in den 60ern eigentlich fast überall. Ich kann mich noch an manche Abende erinnern, an denen unser Wohnzimmer mehrere Raucher zu Besuch hatte und man sich durch den starken Dunst hindurch so gerade eben noch erkennen konnte. Das führte auch dazu, das in unserer Wohnung alle zwei bis drei Jahre neu tapeziert wurde. Anfangs wurden die alten Tapeten noch feinsäuberlich von der Wand entfernt, ab den späten 60ern wurden diese aus Bequemlichkeit einfach nur noch überklebt, bis dann in den 70er Jahren die Rauhfasertapete die Märkte eroberte.
Mein alter Herr wurde ab 1965, als er in die berufliche Selbständigkeit eintrat, zum starken Raucher. Seine Stammarke war "Reval", anfangs ohne, später mit Filter. Ich selbst war nur für relativ kurze Zeit aktiver Raucher. Als ich 1977 eine Berufsausbildung mit läppischen 250,- DM Monatsvergütung begann, habe ich das aus Kostengründen ganz schnell wieder eingestellt.
An Zigarettenmarken sind mir aus dieser Zeit noch sehr viele erinnerlich, und dies vor allem durch die umfangreiche Fernseh- und Printmedienwerbung, in der damals noch ohne Einschränkungen geworben werden konnte:
- Lord Extra
- Windsor De Luxe
- Erste Sorte
- Krone
- Salem (die von Chrissie bereits erwähnt wurde)
- Rot Händle
- Attika
- Peter Stuyvesant
- HB (die mit dem sich stets ärgernden Strichmännchen und dem zeitweise sehr hohen Marktanteil)
- Ernte 23
- Mercedes (kein Witz, die gab´s wirklich und soll auch heute noch auf dem Markt sein)
- Kurier No. 1
- Peer Export
- Milde Sorte
- Reval
- Condor.
Genannt habe ich nur Marken, die es in den 60er Jahren bereits auf dem Markt gab. Sollte ich noch die eine oder andere Marke vergessen haben, bitte um Ergänzung !
Ha, meine allererste Schachtel, die ich an einem Automaten zog war die Marke "Supra" . In der Packung waren 7 Stück und das kostete 50 Pfennige.
Rauchen war damals so normal, wie es heute normal ist, nicht zu rauchen. Alle meine damaligen Klassenkameraden/Innen haben geraucht, das ging so mit 13 los.
Nichtraucher galten gemeinhin als "uncool" und "straight". Die Kneipen waren einzige Qualmbuden, selbst in den Büros wurde geraucht. Ich erinnere mich an Besprechungen (später "Meetings" , noch später "Jour Fixe") , da hätte man Nebelscheinwerfer gebraucht, die Nichtraucher saßen mit gequältem Gesichtsausdruck dabei.
Es gibt da ein You Tube-Video von einer TV-Sendung aus den 60er, in welcher verschiedene Amts- und Würdenträger aus dem Sozialbereich über die "heutige" Jugend diskutierte. Anwesend war ein evangelischer und ein katholischer Pfarrer, eine Frau aus dem xxxx-Ministerium, ein Kultus- irgendwas, Lehrer usw. usw.
Das bemerkenswerte an der Sache: jeder in der Runde hat geraucht, Zigarre, Pfeife, Zigarette mit und ohne Filter, das Studio war verqualmt wie eine 70er Jahre Disco.
Für mich gab es keinen Grund, nicht zum Raucher zu werden. Allerdings bin ich jetzt fast 10 Jahre "clean"
Die Melodie zur Peter Stuyvesant (war er nicht sogar der erste Bürgermeister von Nieuw Amsterdam,später New York ? ) war übrigens der "Sportsmaster-March",diese Werbung war sehr oft zu sehen.
Mir fällt da gerade eine Putzmittel-Werbung ein,und zwar die mit dem "weißen Wirbelwind" also Ajax.
Als 5 oder 6-jähriger glaubt man das noch,was man so im Fernsehen gesehen hat.
Meine Mutter hatte gerade eine neue Flasche dieses Putzmittels gekauft.
Ich habe sie einfach sofort aufgeschraubt-und war enttäuscht,das beim Öffnen kein weißer Wirbelwind herauskam.
Ich habe mir die Flasche geschnappt und wollte sie umgehend umtauschen-meine Mutter konnte mich von dieser Aktion so gerade noch davon abhalten.
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