Diese unterhaltsame Familienserie war im ARD- Vorabendprogramm der frühen 60er Jahre quasi der kleine thematische Gegenentwurf zu der damals sehr erfolgreichen Reihe "Alle meine Tiere" mit dem unvergessenen Gustav Knuth in der Titelrolle. Leider gehört sie heute wohl zu den weitgehend vergessenen Formaten der frühen Fernsehunterhaltung deutscher Provenienz und darüber hinaus auch zu den Serien, die nur sehr mangelhaft dokumentiert sind. Selbst in den einschlägigen Fanforen findet sich außer vereinzelten Anfragen, verbunden mit vielen Fragezeichen, so gut wie nichts über die Reihe.
"Unser Vater, der Tierarzt" lief im s/w 25- Minutenformat mit lediglich sechs Episoden in den Jahren 1962/ 63 in einigen regionalen Vorabendprogrammen der ARD, so nachweisbar u.a. im WWF (Westdeutschen Werbefernsehen) sowie im damaligen SWF und im Programm des SDR. Bis 1965 soll es in Einzelfällen Wiederholungen gegeben haben.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Familie Dillbusch, die bereits über mehrere Generationen eine eigene Tierarztpraxis betreibt. Großvater Dillbusch (Jürgen von Alten) ist der Seniorchef des Hauses, der seinem praktizierenden Sohn (Herbert Wilk) immer noch mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn es vonnöten ist. Auch Tochter Viola (Almut Eggert) möchte in die Fußstapfen ihres Vaters treten, während Nesthäkchen Thomas (Michael Gottschalk) noch keine beruflichen Ambitionen hegt, aber immerhin schon einen eigenen kleinen Esel besitzt. Die gute Seele des Hauses ist Mutter Dillbusch (Rosemarie Gerstenberg), die den ganzen Laden zusammenhält.
Mit DVD´s oder Clips zur Serie sieht es derzeit leider absolut finster aus. Es steht sogar zu befürchten, daß sich die Reihe nicht mehr in den Senderarchiven befindet oder in einem nicht mehr restaurierbaren Zustand ist.
"Unser Vater, der Tierarzt" gehört in vielerlei Bereichen, z.B. über den auftraggebenden Sender und die herstellende Produktionsfirma, zur Zeit noch zu den ungelösten Fällen der frühen Vorabendunterhaltung im deutschen Fernsehen. Gegebenenfalls könnten sich fernsehhistorisch interessierte "Abgesandte" der einschlägigen Nischenanbieter einmal in den entsprechenden Archiven gezielt nach dieser Reihe umschauen, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...
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