Eine der kaum noch erinnerlichen Vorabendserien des ZDF aus den späten 60ern ist "Finke & Co.". Dies mag auch damit zusammenhängen, daß die Reihe Themen aus der Arbeitswelt behandelte und das Gros der arbeitenden Bevölkerung zu dieser Sendezeit eher leichtere, unterhaltsame Kost bevorzugte. Darüber hinaus ist das Format nur ausgesprochen schwach dokumentiert und taucht in Fanforen praktisch nicht auf.
"Finke & Co." lief zwischen dem 20.2. und dem 29.5.1969 über 13 Episoden im Halbstundenformat immer Donnerstags gegen 18.40 Uhr im Vorabendprogramm des ZDF und behandelt den beruflichen und privaten Alltag in einer fränkischen Spielzeugfabrik. Dort arbeitet der Mustermacher Paul Kramer (Friedrich G. Beckhaus), dessen Sinn für Gerechtigkeit und Kollegialität ihn bei den Angestellten sehr beliebt macht. Auch mit dem Firmenchef Richard Finke (Fritz Tillmann) verbindet ihn eine enge persönliche Freundschaft. Als seine Kollegen Paul zur Wahl des Betriebsrats vorschlagen, zögert dieser zunächst. Nachdem jedoch einem Hilfsarbeiter ohne triftigen Grund fristlos gekündigt wurde, entscheidet sich Paul letztendlich doch für die Kandidatur. Er gewinnt die Wahl und vermittelt seitdem als Betriebsratsvorsitzender zwischen der Belegschaft und der Betriebsleitung. Hieraus entwickelt sich eine Tätigkeit, die gelegentlich auch zu Konflikten im Freundeskreis und in der Familie führt. Denn neben Paul arbeitet auch seine Tochter Marika (Kerstin de Ahna) als Lohnbuchhalterin in der Firma, deren Freund Martin (Wilfried Herbst) wiederum Vorarbeiter bei "Finke & Co." ist ...
In weiteren Rollen traten Ilse Petri, der junge Michael Ande, Leander Hollweg, Eckart Dux sowie Alfred Venohr auf.
Mit DVD´s oder Einstellungen im Netz sieht es leider absolut finster aus. Ich gehe aber davon aus, daß sich die Serie noch im ZDF- Archiv befindet und eines Tages von interessierter Seite "gehoben" werden könnte.
"Finke & Co." scheint mir eine interessante Serie aus der Arbeitswelt in der beginnenden Spätphase der Hochkunjunktur zu sein, die es nicht nur aus fernsehhistorischen Gründen verdient hätte, der Vergessenheit entrissen zu werden. Die Zukunft wird es erweisen...
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