Diese bei uns weitgehend vergessene frühe Serie aus dem Vorabendprogramm der ARD war in den USA ungemein erfolgreich und langlebig, da sie in unterhaltsamer Form, ähnlich wie bei "Father knows best", traditionelle Familienwerte der 50er/ 60er Jahre verkörperte. Auch bei uns in Deutschland war sie zum Zeitpunkt der Ausstrahlung sehr beliebt, ist an mir jedoch altersbedingt weitgehend vorbeigegangen.
"The Donna Reed Show" war eine in den USA sehr beliebte "Family Sitcom", die als s/w 25- Minutenformat zwischen September 1958 und März 1966 über respektable 275 Episoden in acht Staffeln auf ABC Network gesendet wurde. Die Idee zur Serie stammte von W.S. Roberts, produziert wurde sie von Screen Gems Inc.
Diese Reihe war die erste Familienserie, bei der fast ausschließlich die Rolle der Mutter im Zentrum fast aller Episoden stand. Donna Reed erhielt für ihre schauspielerische Leistung zwischen 1959 und 1962 zwei Emmy- Nominierungen und gewann 1963 den Golden Globe als beste Darstellerin in einer Fernsehserie. Obwohl die Show auch 1966 noch gute Einschaltquoten aufwies, wurde sie eingestellt, da sich die Protagonistin nicht zu sehr auf diese Rolle fixiert sehen wollte und daneben auch unter allgemeinen Erschöpfungserscheinungen litt, die die ständigen Dreharbeiten mit sich brachten. Nach dem Ende der Serie zog sich Donna Reed weitgehend aus dem Filmgeschäft zurück und übernahm 1984/ 85 kurzfristig noch einmal die Vertretung für "Miss Ellie" in der Fernsehserie "Dallas", da Barbara Bel Geddes erkrankt war. Donna Reed starb 1986 knapp 65- jährig in Kalifornien an einer Krebserkrankung.
In den regionalen Vorabendprogrammen der ARD wurden ab 1961 beachtliche 52 Episoden der Reihe ausgestrahlt, die sich zeitweise zu kleinen Straßenfegern entwickelten, da amerikanische Familienserien in Deutschland zu dieser Zeit neben dem reinen Unterhaltungswert durchaus auch Vorbildcharakter besaßen.
Durch ihre große Popularität erhielt die Serie 1964 einen bronzenen Otto und 1965 einen silbernen Otto der Jugendzeitschrift "Bravo". Insofern ist es umso erstaunlicher, daß "Mutter ist die Allerbeste" heute weitgehend aus dem Bewußtsein der damaligen Fernsehzuschauer verschwunden zu sein scheint.
Worum ging es ? Alex Stone (Carl Betz) ist von Beruf Kinderarzt und lebt zusammen mit seiner Familie in dem kleinen Städtchen Hilldale. Diese besteht aus seiner Frau Donna (Donna Reed) und den Kindern Jeff (Paul Peterson) und Mary (Shelley Fabares). Sofern Alex sich nicht gerade um die Nöte seiner kleinen Patienten kümmern muß, bemühen sich beide Elternteile aufoperungsvoll um die Betreuung und Erziehung ihrer beiden Kinder. Diese haben mit den üblichen pubertären Irrungen und Wirrungen, Problemen in der Schule und mit den Beziehungen zum jeweils anderen Geschlecht zu kämpfen. Im Verlauf der Serie besucht Mary das College und verläßt dadurch die Serie. Ersetzt wird sie durch die anfangs achtjährige Waise Trisha (Patty Peterson), die im wahren Leben Paul Peterson´s Schwester war und Mary´s Part in der Serie übernimmt.
In der Reihe traten zahlreiche Gaststars in Erscheinung, die vor allem in den Staaten durch Sport, Film und Fernsehen einen hohen Bekanntheitsgrad genossen, so Willie Mays, Buster Keaton, Jay North, und selbst Fernsehstar "Lassie" trat in einer der Episoden in Erscheinung.
Mittlerweile sind die ersten fünf Staffeln der Reihe von verschiedenen Produzenten als DVD- Edition auch bei uns als US- Importware erhältlich. Ausgaben mit deutscher Synchronisation gibt es dagegen m.W. zur Zeit nicht. Auf
www.youtube.com finden sich derzeit unter dem englischen Originaltitel zahlreiche Clips vom Werbetrailer bis zu kompletten Episoden, die einen sehr guten Eindruck von der Serie vermitteln.
"Mutter ist die Allerbeste" war bei uns in Deutschland eine in den frühen 60ern sehr beliebte Familienserie, die wie kaum eine andere den "American way of life" in Verbindung mit bürgerlichen Familienwerten "rüberbrachte" und auch in Deutschland eine gewisse Vorbildfunktion ausübte. Amerika galt damals für viele Deutsche als Inbegriff der Modernität, und wie so oft stellt sich zum Schluß die Frage, ob es gelingen kann, auch eine entsprechende DVD- Edition mit deutscher Synchro auf den Markt zu bringen...
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