Die am 25. März 1940 unter ihrem bürgerlichen Namen Anna Maria Mazzini in der Lombardei geborene Interpretin gilt in ihrem Herkunftsland Italien als eine Art "Erste unter Gleichen" der Populärmusik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nicht zuletzt durch ihr "emanzipiertes Image" und ihre sehr eindeutigen Texte wurde sie darüber hinaus zu einem Symbol der italienischen Frauenbewegung.
Aufgewachsen ist sie in Cremona und debütierte im Jahre 1958 während eines Familienurlaubs in Forte dei Marmi, bevor sie gegen Ende dieses Jahres bereits mit der Gruppe "Happy Boys" auftrat. Ihr Produzent David Matalon entwickelte zunächst ein doppelgleisiges Vermarktungskonzept für die talentierte Sängerin. Während sie in Italien unter ihrem Künstlernamen "Mina" italienische Songs einspielte, sang sie unter dem Namen "Baby Gate" englische Titel. Allerdings nahm man von letzterem Namen bald wieder Abstand . Infolge trat Mina mit der Gruppe "Solitari" bald in ganz Italien auf und hatte auch erste Auftritte im Fernsehen.
Im Jahre 1959 hatte Mina mit der Single "Tintarella di Luna" ihren ersten großen Hit, gewann mehrere Musikpreise und nahm daraufhin 1960 zusammen mit Teddy Reno und Betty Curtis am Festival von San Remo teil. Im Sommer 1960 gelang ihr mit dem Titel "Il Cielo in una Stanza" ihr bis dahin größter Erfolg, worauf sie ihre eigene Fernsehsendung bekam und sie die englische Cover- Version zu ihrem Hit unter dem Titel "This World We Love In" veröffentlichte.
Beim darauffolgenden Festival von San Remo kam es im Jahre 1961 zu einem Eklat, als sich Mina aufgrund negativer Kritiken mit der Fachpresse überwarf und eine zukünftige Teilnahme an diesem Wettbewerb für sich ausschloß. Dennoch stieg Minas Popularität dank ihres neuen TV- Formats "Studio Uno" noch einmal, und mit "Moliendo" gelang ihr ein erneuter Nummer Eins- Hit. 1963 zogen jedoch dunkle Wolken am Horizont auf, als Mina Mutter eines Sohnes wurde, der aus einer Beziehung mit dem verheirateten Schauspieler Corrado Pani stammte, und deshalb wegen "Konkubinats" angezeigt wurde. Was folgte, war eine zweijährige Zwangspause der Künstlerin, doch konnte sie bereits 1964 eine neue Fernsehsendung übernehmen und fast nahtlos an ihre Karriere anknüpfen.
Auch im Ausland wurde Mina populär, da sie auch Einspielungen auf Französisch, Spanisch, Türkisch, Deutsch und Japanisch produzierte. Bei uns in Deutschland erschien 1962 ihre erste Single "Heißer Sand" beim damaligen Marktführer Polydor, die sich schnell zu einem Hitparadenerfolg entwickelte und in der Zeitschrift "Musikmarkt" zwei Monate lang Platz Eins belegte. "Heißer Sand" verkaufte sich in Deutschland über 700.000 mal. Bis 1964 produzierte Polydor mit Mina insgesamt zwölf Singles mit deutschsprachigen Schlagern, von denen jedoch keiner mehr in die Top Ten gelangte.
Im Jahre 1967 gründete Mina in Lugano, wohin sie übergesiedelt war, ihr eigenes Plattenlabel PDU und veröffentlichte 1968 ein erstes Livealbum. Einen neuen Höhepunkt ihres Erfolgs erreichte sie 1972 mit den Nummer Eins- Hits "Grande , grande, grande" und mit "Parole, Parole" im Duett mit dem Schauspieler Alberto Lupo.
Gegen Mitte der 70er Jahre zog sich die erfolgreiche Sängerin zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück. Ihren letzten Fernsehauftritt hatte sie im Jahre 1974 als Moderatorin in der Sendung "Milleluci". 1978 gab sie zwar noch einmal eine Reihe von Konzerten in der "Bussola", danach lehnte sie aber jegliche weitere Auftritte ab und konzentrierte sich nur noch auf ihre jährlichen Doppelalben sowie einige Einzelveröffentlichungen.
Im Jahre 1998 arbeitete sie mit Adriano Celentano für das in Italien sehr erfolgreiche Album "Mina Celentano" zusammen. 2001 wurde sie von dem italienischen Präsidenten Ciampi mit dem Verdienstorden der Italienischen Republik geehrt.
Aus Minas mit einem Skandal verbundenen Beziehung mit dem Schauspieler Corrado Pani ging, wie bereits beschrieben, Sohn Massimiliano Pani hervor, der heute als Produzent, Komponist und Songwriter aktiv ist. 1970 heiratete Mina den Journalisten Virgilio Crocco, der 1973 bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Im schweizerischen Lugano lebte die Sängerin 25 Jahre lang mit dem Kardiologen Eugenio Quaini zusammen, bis sie ihn 2006 heiratete und offiziell den Namen Anna Maria Quaini annahm.
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