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Unbestreitbar ist, daß die Geschichte Amerikas im 19. und 20. Jahrhundert zu einem nicht unerheblichen Teil durch deutsche Einwanderer mitgeprägt worden ist. Wie konnte es dann dazu kommen, daß, abgesehen von der einmal jährlich stattfindenden "Steuben Parade", die Spuren der deutschen Besiedlung Nordamerikas in weiten Teilen des Landes kaum noch zu erkennen sind ?
In Teilen des Mittleren Westens sind sie lokal durchaus noch in Form von Traditionsveranstaltungen vorhanden, so z.B. bei dem amerikanisierten "Oktoberfest" von Cincinatti/ Ohio, während sie in anderen Regionen wie den Mittelatlantikstaaten New York, New Jersey und Pennsylvania mit einem hohen Anteil deutschstämmiger Bevölkerung bis auf die teils anglifizierten Familiennamen kaum noch vorhanden sind.
Der Historiker John Higham kommt in diesem Zusammenhang zu dem Befund, daß der Zerfall der deutsch- amerikanischen Gemeinschaft den "spektakulärsten Fall kollektiver Assimilation des 20. Jahrhunderts" darstelle. Verantwortlich für diesen Prozeß sei vor allem der Mangel an Bereitschaft vieler Deutschamerikaner, sich nach zwei Weltkriegen, die ihr Heimatland verloren hatte, sich noch intensiver mit ihrer deutschen Herkunft zu identifizieren.
Historiker der jüngeren Generation meinen jedoch herausgefunden zu haben, daß der Niedergang der meisten deutsch- amerikanischen Institutionen bereits in den 1890er Jahren begonnen habe. So hätten in Pennsylvania, abgesehen von religiösen Minderheiten wie den Mennoniten, die Nachfahren deutscher Einwanderer ihre Herkunftssprache bereits sogar im frühen 19. Jahrhundert weitgehend aufgegeben.
Um 1910 war die Mehrheit der seit Generationen ansässigen Deutschamerikaner weitgehend sprachlich assimiliert, so daß sich ihre Verbundenheit zur deutschen Kultur lediglich noch über nostalgische Gefühle, den Gebrauch der deutschen Sprache in geselliger Runde sowie die gelegentliche Lektüre deutschsprachiger Zeitungen erschöpfte.
Im Vergleich zu Peter von Zahn, den ich damals eher vom Hörensagen kannte, war mir Werner Baecker sehr wohl als USA- Berichterstatter seit den 60er Jahren geläufig. Interessant fand ich stets seine leichte deutschamerikanische Klangfärbung bei der Aussprache, mit der ich damals eine gewisse Weltläufigkeit dieses Journalisten, der wie ich aus dem Bergischen Land stammte, verband.
Wer war nun dieser sehr profilierte Journalist ? Werner Baecker wurden am 17. Oktober 1917 in Barmen (heute Wuppertal- Barmen) geboren. Als Kriegsteilnehmer war er Angehöriger des Deutschen Afrikakorps (DAK), geriet 1943 nach der Kapitulation dieser Heeresgruppe im amerikanische Kriegsgefangenschaft, wo er an der University of Oregon ein Fernstudium der Publizistik begann.
1946 kehrte er aus den USA nach Deutschland zurück, besuchte bis 1947 die Rundfunkschule des NWDR und begann dort 1948 als politischer Redakteur. Mit dem Fernsehen in Berührung kam er erstmals 1949, wo er in den Folgejahren zusammen mit Jürgen Roland u.a. die Sendung "Was ist los in Hamburg ?" gestaltete.
1953 kommentierte der Journalist eines der ersten Highlights des öffentlich- rechtlichen Fernsehens: die Fernsehübertragung der Krönungsfeierlichkeiten von Königin Elisabeth II. Zwischen 1953 und 1960 leitete er das "Echo des Tages", einen nationalen und internationalen Nachrichtenüberblick. Zusätzlich moderierte Baecker zwischen 1957 und 1960 das TV- Unterhaltungsformat "Die aktuelle Schaubude".
Ab 1960 war er NDR- Fernsehkorrespondent in New York und leitete dort das lokale ARD- Studio. Dort gestaltete er zunächst die Dokumentationsreihe "Treffpunkt New York". Zwischen 1966 und 1985 leitete und moderierte Baecker redaktionell die Sendereihe "New York, New York", die über lange Jahre sehr erfolgreich war und ein breites deutsches Publikum ansprach. Ab 1985 begann er mit seiner Reihe "Treffpunkt Kino", in der er nach dem Vorbild der "V.I.P.- Schaukel" von Margret Dünser zahlreiche Hollywood- Größen wie Hal Roach oder Peter Falk interviewte.
Bekannt wurde Werner Baecker auch durch sein Buch "New York, New York - fast ein ganzes Leben", das im Jahre 1990 verlegt wurde. in den Jahren 1979 und 1980 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz sowie mit der Verleihung der "Goldenen Kamera" geehrt.
Werner Baecker starb im Dezember 1993 an einem Krebsleiden. Bestattet wurde er in seiner Heimatregion in Remscheid- Lennep.
www.youtube.com/watch?v=a2KMlUNyK9c
www.youtube.com/watch?v=pHWbVehD1wo
Vor großen Herausforderungen stehen die Amerikaner heute vor allem deshalb, da sich ihre Nation täglich um über zweitausend Einwanderer vermehrt, zu denen nur noch eine geringe Zahl an Europäern gehört, dagegen zahlreiche Neubürger aus Staaten der sog. "Dritten Welt", von denen ein nicht geringer Prozentsatz dem "westlichen Lebensstil" eher distanziert bis ablehnend gegenübersteht.
Virginia Dare ist in den Vereinigten Staaten alles andere als unbekannt, gilt sie doch als das erste auf dem Territorium der späteren USA geborene Kind europäischer Einwanderer. Ihr zu Ehren verausgabte die amerikanische Post im Jahre 1937 eine Gedenkmarke, die auch heute noch für kleines Geld zu erhalten ist.
Virginias Eltern waren Eleanor und Ananias Dare. Eleanor Dare war die Tochter von John White, der zur Expedition Sir Walter Raleighs gehörte, der im Jahre 1585 auf Roanoke Island im Osten North Carolinas die erste britische Kolonie in Amerika gründete.
Virginia Dare kam am 18. August 1587 zur Welt. Der bereits zweite Versuch der Kolonisierung von Roanoke Island ab 1587 scheiterte auf recht mysteriöse Weise 1590 mit dem Verschwinden von 118 Siedlern.
Wie kam es zu dieser Entwicklung ? Am 25. August 1587 brach John White erneut nach England auf, um sich logistischen Fragen und vor allem um den Versorgungsnachschub für die Kolonisten zu kümmern. White hatte vor, umgehend nach Erledigung seiner Mission wieder nach Roanoke zurückzukehren, doch der plötzliche Kriegsausbruch zwischen Spanien und England verhinderte dies zunächst. Als White drei Jahre später, am 18. August 1590, nach Roanoke zurückkehrte, fand er die Kolonie verfallen und völlig verlassen vor. Von den drei Jahre zuvor angelandeten 90 Männern, 17 Frauen und 11 Kindern fehlte jede Spur. Ebenso gab es keinerlei Hinweise auf einen Kampf oder Überfall. Auf einem Baum fand White dagegen das eingeschnitzte Wort "Croatoan", ein Hinweis auf die gleichnamige Insel, auf der sich Hatteras- Indianer unter ihrem Häuptling Manteo befanden.
Als ein Hurricane aufzog, weigerte sich die Schiffsbesatzung, weiter nach den verschollenen Kolonisten zu suchen, und White mußte unverrichteter Dinge nach England zurückkehren. Im Jahre 1602 entsandte Sir Walter Raleigh nochmals eine Expedition nach Roanoke, die ebenfalls keine Spuren der "verlorenen Kolonie" fand. So geriet die Geschichte der frühesten europäischen Siedler in Nordamerika zunächst in Vergessenheit.
Rund hundert Jahre vergingen, bis im Jahre 1709 der Abenteurer John Lawson in seinem Reisebericht "A New Voyage to Carolina" niederschreib, daß ihm Indianer mit blauen Augen auf Hatteras Island von weißen Vorfahren erzählt hätten und von Verwandten, die lesen ("aus Büchern sprechen") konnten. Er stellte die naheliegende Behauptung auf, daß sich die Bewohner der Kolonie mit einheimischen Indianerstämmen vermischt hätten.
Im Jahre 1880 behauptete der Lehrer und Anwalt Hamilton McMillan, daß die Bewohner der Roanoke- Kolonie weitgehend im Indianerstamm der Croatoan aufgegangen seien. Auch stellte er die Vermutung an, daß sich die Siedler aufgrund der prekären Versorgungsssituation in Gruppen aufgespaltet und verschiedene Wege eingeschlagen hätten. Einige der Siedler seien von feindlichen Indianern getötet worden, andere hätten sich freundlicher gesinnten Stämmen angeschlossen. Warum sie dies letztendlich taten und warum niemals persönliche Gegenstände oder Aufzeichnungen gefunden wurden, blieb weiter unklar.
Im Jahre 1937 wurde in North Carolina eine Reihe von Steinen gefunden, die das Roanoke- Rätsel endlich aufklären sollten. Bis Ende 1939 wurden über vierzig dieser "Dare Stones" gefunden. Angeblich hatte Eleanor Dare, Virginia Dare´s Mutter, ihre Geschichte darin eingemeißelt, in der sie auf diese Weise von der Flucht ins Landesinnere nach einem Indianerangriff erzählte. Auf den letzten Steinen berichtete ein unbekannter Verfasser schließlich von Eleanor Dare´s Tod im Jahre 1599.
Die Funde wurden sehr schnell publik und lösten ein ungeheures Presseecho aus, bis ein Reporter mit Hilfe von Fachleuten schließlich herausfand, daß es sich um neuzeitliche Fälschungen handelte. Dennoch gehört das Bild der mit ihrem Baby durch die amerikanische Wildnis fliehenden Eleanor Dare noch heute zur amerikanischen Folklore.
Im Jahre 2013 untersuchte Malcolm LeComte von der Elizabeth City State University (North Carolina) Satellitenbilder der Region, die auf Whites Karte eingezeichnet war. Rund hundert Kilometer westlich von Roanoke im Binnenland entdeckte er gerade Umrisse unterirdischer Fundamente, die sich deutlich von den Rundbauten der Indianer unterschieden. Ein Team um den britischen Archäologen Mark Horton fand darauf bei Grabungen viele Gegenstände, die auf ein Zusammenleben der englischen Siedler mit den Indianern hindeuten, darunter auch Werkzeuge und Schmuck. Ob sie allerdings friedlich koexistierten oder ob die Siedler von den Ureinwohnern versklavt wurden, läßt sich anhand der Grabungsbefunde nicht mehr feststellen.
Das weiterhin nicht abschließend gelöste Rätsel um den Verbleib der Siedler von Roanoke wurde mehrfach literarisch verewigt. So wird in Michael Marshall Smiths Buch "Engel des Todes" (2004) die Geschichte um die verlorenen Siedler thematisiert. Die Geschichte der Kolonie stellt in Christoph Marzis Buch "Somnia" (2008 ) einen zentralen Bestandteil der Handlung dar.
www.youtube.com/watch?v=jQjMjUCfyvs
Wie auch immer, das Thema dieses Beitrags liegt jedoch bei den Pilgervätern. Der Begriff kam erst gegen die Mitte des 19. Jahrhunderts auf und wurde dem Buch William Bradfords von 1650 "History of Plimoth Plantation" entnommen. Sich selbst nannten die Pilgerväter zum Zeitpunkt ihrer Ankunft in Nordamerika nach dem Sprachgebrauch des Apostels Paulus "Heilige". Sie gehörten zu einer radikalen Gruppe von Calvinisten, die sich vollständig von der englischen Staatskirche losgesagt hatte und die absolute Gemeindeautonomie für sich beanspruchte. Zunächst emigrierte eine Gruppe von ca. hundert Angehörigen dieser Glaubensrichtung 1608 in die Niederlande, wo sie vor der Verfolgung durch die anglikanische Kirche sicher waren, und entschlossen sich bereits 1617, in die Neue Welt auszureisen. Versehen mit einem Landpatent der Londoner Virginia Company, stachen sie im September 1620 mit 102 Passagieren an Bord der "Mayflower" in See. Ihr ursprüngliches Ziel war Nord- Virginia in der Nähe des Hudson River.
Durch die starken Herbststürme dauerte die Reise über zwei Monate, als man bei Cape Cod schließlich die amerikanische Küste erreichte und in der Nähe des heutigen Provincetown an Land ging. Da der Boden sich dort für die Landwirtschaft nur bedingt eignete, segelte man auf die andere Seite von Cape Cod bis in die Nähe des heutigen Plymouth /Massachusetts.
Da die Siedlergruppe nun dem harten Neuengland- Winter ausgesetzt war, überlebte sie die ersten Monate vor allem durch Lebensmittelgeschenke der dortigen Indianer, die den Neusiedlern auch dem Boden und Klima besser angepaßte landwirtschaftliche Kulturtechniken beibrachten. Diese friedliche Koexistenz wird bis heute mit dem amerikanischen Thanksgiving- Fest gefeiert. Das weitgehend friedliche Miteinander beider Völker währte jedoch nur wenige Jahrzehnte, denn mit dem zunehmenden Erstarken der Kolonie und spätestens seit dem Peqot-Krieg von 1637 war das Verhältnis beider Gruppen zunehmend von Gewalt geprägt. Im King Philip´s War von 1675/76 verloren die in Massachusetts ansässigen Stämme ca. dreitausend Angehörige, ein Schlag, von dem sie sich nicht mehr erholen sollten und der zur Folge hatte, daß die europäischen Siedler die politische und wirtschaftliche Entwicklung in dieser Region zukünftig allein bestimmen konnten.
Die heutige Nachfolgerin der ursprünglichen Pilgerväter- Gemeinde ist die First Parish Church in Plymouth, die sich den Unitariern anschloß und heute der sehr liberalen Unitarian Universalist Association angehört.
Von der einstigen Ursprungskolonie Plymouth ist aufgrund der verwendeten Holzbauweise nichts mehr an Bauten erhalten geblieben. Vier Kilometer entfernt wurde dagegen das Museumsdorf "Plymouth Plantation" nachgebaut, wo das Leben der dritten europäischen Koloniegründung auf dem Gebiet der späteren USA für heutige Besucher nachgespielt wird. Ebenso kann ein Nachbau der Mayflower, eines ca. dreißig Meter langen Segelschiffs, dort besichtigt werden.
www.youtube.com/watch?v=IbwvqMmSQ4E
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