Für mich als damals "Heranwachsender" gehörten Formationen wie "Herb Alpert & The Tijuana Brass" und auch "Brazil ´66" in den späten 60er Jahren zur unausweichlichen Kategorie der "Unterhaltungsmusik mit Pfiff", die mir nachhaltig im Gedächtnis verblieben ist. Was auch daran lag, daß Titel wie "A Taste of Honey" , "Spanish Flea" oder "Mas que nada" durch unseren damaligen Infotainment- Haussender WDR 2 rauf- und runtergespielt wurden und sich dadurch sehr schnell zu Ohrwürmern entwickelten. Daß sie bis heute den Lauf der Zeiten überdauert haben und auch nach über fünfzig Jahren immer noch gern gehört werden, beweist die nachhaltige Qualität dieser Arrangements.
Nun ist einer der Pioniere des Bossa Nova, der u.a. brasilianischen Samba und auch die Volksmusik dieses Landes einem internationalen Publikum nahegebracht hat, achtzig Jahre alt geworden. Sergio Mendes feiert heute seinen runden Geburtstag. Sein Megahit von 1966, "Mas que nada", frei übersetzt "Besser als nichts", hat sich über die Jahrzehnte zum zeitlosen Evergreen entwickelt und schaffte in letzter Zeit neuarrangiert sogar noch den Brückenschlag zu Jazz und Rap.
Der gelernte Pianist Mendes startete seine Karriere in den frühen 60er Jahren mit ersten Auftritten in Brasilien, allerdings zog es ihn verhältnismäßig bald in die USA und nach Europa. Bei uns gilt er bis heute als der "Inbegriff brasilianischer Musik", während in seinem Heimatland Künstler wie Joao Gilberto oder Tom Jobim deutlich bekannter und populärer sind.
Mit seiner Formation "Sergio Mendes & Brasil ´66" brachte der vielseitige Künstler "brasilianisches Lebensgefühl" auf die internationalen Konzertbühnen. Er arrangierte zahlreiche Stücke neu und "brasilianisierte" sie in Bezug auf Rythmus, Sinnlichkeit und Schönheit seines Heimatlandes. Bis heute ist Sergio Mendes stets offen für andere musikalische Einflüsse geblieben. Unter anderem arbeitete er mit den Black Eyed Peas, Stevie Wonder, Tom Jones, Justin Timberlake, Juanes und mit Till Brönner zusammen.
Im Laufe seiner über fünfzigjährigen Karriere veröffentlichte Sergio Mendes über 35 Alben, von denen die frühen Aufnahmen bis 1971 bei Herb Alperts Plattenfirma A&M erschienen. Neben seinem Megahit "Mas que nada" von 1966 gehören die Burt Bacharach- Komposition "The Look of Love" sowie der Beatles- Titel "The Fool on the Hill", beide von 1968, zu seinen größten Erfolgen der frühen Jahre.
Im Jahre 1971 tauschte Sergio Mendes die Mitglieder seiner Band aus und nannte seine neue Formation zeitentsprechend "Sergio Mendes & Brasil ´77". Viele Liebhaber seiner Musik bezeichnen diese Gruppierung als "die qualitativ beste, die er je hatte". Aus meiner Sicht mag das stimmen, allerdings fehlt mir in dieser Formation die damals äußerst attraktive Karen Philipp, die 1972 die Gruppe verließ
.
1992 wurde Mendes für sein Werk mit einem Grammy ausgezeichnet. Einen kleinen Ausschnitt aus seinem Repertoire bieten die nachfolgenden Clips:
www.youtube.com/watch?v=MNZp200emfY
www.youtube.com/watch?v=qFe0sc8XW94
www.youtube.com/watch?v=DoN6tGEKjCM
www.youtube.com/watch?v=ix76GIY4X9s
www.youtube.com/watch?v=HIhTUCUz3Hk
www.youtube.com/watch?v=KyFAf0d1bO4
Für alle, die mit einem Welterfolg wie "A Taste of Honey" von 1965 nichts mehr anfangen können, here we go:
www.youtube.com/watch?v=gRGOm071sE0