Die Truppenübungsplätze sind nicht das Problem, die meisten bei uns werden zu Naturschutzgebieten, weil sich da im Laufe der Jahrzehnte geschützte Tier- und Pflanzenarten angesiedelt haben. Und auch für die meisten Kasernen hat sich schon eine Nachnutzung gefunden. Zwei Kölner Kasernen, die in Junkersdorf und die in Ossendorf, wurden zu Wohnhäusern umgebaut, ein paar benutzt der Bund jetzt weiter, die Kaserne, die in meiner fußläufigen Nähe liegt, beherbergt jetzt zum Beispiel das Zollkriminalamt, und einige Gebäude wurden an Firmen verkauft. Das Problem sind definitiv die Wohnhäuser. Ich weiß nicht, wie die Russen bei euch gehaust haben, aber die Engländer und die Belgier waren definitiv keine Dreckschweine! Was sie an Wohnhäusern zurückgelassen haben, waren lauter nette, wenn auch etwas altmodische (immerhin 50er und 60er Jahre) Häuschen und Mehrfamilienhäuser, die mit Sicherheit schnell einen Abnehmer gefunden hätten, wenn sie zügiger verkauft worden wären. Das konnte man ja bei den viel zu seltenen Verkaufsaktionen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben sehen, die Häuschen gingen mit Kusshand weg! Gerade deshalb finde ich es, gerade in einem Wohnungsmangelgebiet wie Köln auch so verwerflich, dass einfach zu lange mit dem Verkauf gewartet wurde. In der Zeit konnten Witterung und Vandalismus aus schönen Häuschen Ruinen machen, von denen jetzt wahrscheinlich viele abgerissen werden müssen. Irgendwelche Immobiliengesellschaften kaufen dann den Grund für einen Appel und ein Ei, wie wir Kölner sagen, und bauen dann potthässliche Betonklötze hin. Teilweise schon passiert.
Mit der Braunkohle finde ich es einfach nur schlimm. Was da gemacht wird, ist nicht nur für die Menschen, die dem Tagebau weichen müssen, furchtbar. Sie kriegen, wenn sie umgesiedelt werden, für ihre Häuser nur den Zeitwert, und weil es oft genug die Elternhäuser waren, müssen sie sich, um sich wieder woanders anzusiedeln, oft gewaltig verschulden. Von diesen Riesen-Eingriffen in die Natur mal ganz zu schweigen, ich würde mich nicht wundern, wenn sich das irgendwann nicht nur in Form von ein paar nassen Kellern rächt. Es wird wirklich höchste Zeit, dass da mal nach anderen Lösungen gesucht wird, denn unerschöpflich ist die Kohle schließlich auch nicht.