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Mit Einkaufsmöglichkeiten sah es in unserer Gegend bis ca. Mitte der 60er Jahre finster aus. Lebensmittelgeschäfte im eigentlichen Sinne gab es dort keine, sondern nur den rudimentären Ansatz eines "Tante Emma- Ladens", der in einem Wohnhaus von einer Frau Rohleder betrieben wurde. Diese galt als sehr unfreundlich, so daß ich nur äußerst ungern dort einholen ging.
Mitte der 60er Jahre änderte sich diese Situation schlagartig, als in unserer Nachbarschaft fast zur gleichen Zeit ein REWE- und ein EDEKA- Markt ihre Tore öffneten. Das goldene Zeitalter der Supermärkte in Deutschland hatte endlich auch bei uns seinen Einzug gehalten !
Tatsächlich war bis in die 60er Jahre das SB- Prinzip in Deutschland nahezu unbekannt, Supermärkte gab es kaum. Die Idee dazu kam aus den USA und verbreitete sich nach den ersten Anlaufschwierigkeiten auch in der Bundesrepublik in einem atemberaubenden Tempo.
Der erste Supermarkt überhaupt wurde 1930 in einer ehemaligen Autowerkstatt in der Nähe von New York von der King Kullen- Kette eröffnet. Das neuartige an dieser Form von Märkten war das nahezu komplette Angebot an Lebensmitteln. Kunden konnten sich ihren Bedarf selbst aus den Regalen zusammenstellen und schließlich ihre Einkäufe an einer Kasse im Ausgangsbereich bezahlen. Auch Parkplätze direkt vor der Ladentür wurden bei dieser frühen Form von SB- Märkten bereits zur Verfügung gestellt.
Bis in die frühen 60er Jahre galt diese Form des Einkaufs für den deutschen Konsumenten noch als undenkbar. Für jede Produktgruppe mußten gesonderte Geschäfte aufgesucht werden. Fleisch- und Wurstwaren gab es beim Metzger, Brot und Kuchen beim Bäcker sowie weitere Produkte des täglichen Bedarfs in den damals noch zahlreich vorhandenen "Tante Emma- Läden". Viele der gewünschten Produkte wurden noch von Hand abgewogen, verpackt und abgerechnet. Die Folge war, daß der tägliche Einkauf damals noch deutlich zeitraubender war als heute. Allerdings galten die kleinen Läden oft auch als soziale Treffpunkte, in denen Neuigkeiten aus der Nachbarschaft mit den Ladenbesitzern oder mit Bekannten ausgetauscht werden konnten.
Bereits 1938 wurde in Osnabrück der erste Vorläufer eines Supermarktes mit SB- Charakter eröffnet. Zunächst reagierten Kunden und auch Berufskollegen eher skeptisch auf das neue Konzept, da man soziale Kontakte nicht missen wollte und mancher Händler auch befürchtete, daß das SB- Konzept von "Langfingern" zu wörtlich genommen werden könnte.
In den frühen 50er Jahren gab es in Deutschland erst ganze 39 Läden mit annäherndem SB- Supermarktcharakter. 1957 wurde dann der erste große Supermarkt in Köln nach amerikanischem Vorbild mit 1700 Quadratmetern Verkaufsfläche eröffnet, dem rasch weitere folgten. Die bundesdeutschen Kunden nahmen das neue Verkaufskonzept rasch auf, doch ein Problem blieb zunächst: die relativ hohen Preise, entstanden durch die Preisbindung, die es den Herstellern erlaubte, feste Verkaufspreise für ihre Produkte festzulegen. Das änderte sich jedoch im Jahre 1962, als die Brüder Karl und Theo Albrecht ihren ersten Discountmarkt eröffneten. Statt einer riesigen Produktpalette hatten sie nur ca. 300 Artikel im Angebot, die sie zu Dauerniedrigpreisen verkauften. Um die Preisbindung der Hersteller zu umgehen, ließen sie Produkte unter eigenen Handelsmarken selbst herstellen und beeinflußten damit nachhaltig die Lebensmittelmärkte. Heute hat praktisch jeder Supermarkt auch Eigenmarken im Sortiment.
Erst im Jahre 1974 fiel die Preisbindung in Deutschland endgültig, doch auch danach blieben die Discounter weiterhin sehr erfolgreich. Ihr Geschäftsmodell galt als deutsche Besonderheit und wurde weltweit nachgeahmt.
Seit den frühen 70er Jahren gingen die ersten Supermärkte auf "die grüne Wiese". Die Verkaufsflächen und das Warenangebot wurden deutlich größer, und auch die Zahl der Parkplätze nahm zu. Der Handel reagierte damit auf die veränderten Lebensgewohnheiten der Bundesbürger, die durch das Auto mobiler geworden waren und in den riesigen SB- Märkten oft ganze Wocheneinkäufe tätigten.
In den letzten Jahren zeichnet sich dagegen ein Umkehrtrend ab. Erneut hat sich der Lebensstil der nachgeborenen Generationen gewandelt, so daß viele SB- Märkte zurück in die Innenstädte kommen. Bei einer Vielzahl von Single- Haushalten werden oft spontane Kaufentscheidungen getroffen, und gerade in den Zentren der Großstädte besitzt eine zunehmende Zahl von Konsumenten gar kein Auto mehr.
Vor der Tür steht jedoch eine umwälzende Revolution im Konsum von Lebensmitteln: der Einkauf im Internet. Bestellt wird online, geliefert wird bis an die Haustür. Auch diesmal setzte sich dieser Trend zunächst in den USA durch. Auch bei uns bieten inzwischen die ersten Ketten und Online- Händler diesen Service an.
Walmart ist in den Staaten natürlich eine Institution, wenn auch heute nicht mehr ganz unumstritten, vor allem wegen seiner Anti- Gewerkschaftspolitik, der relativ schlechten Entlohnung seiner Mitarbeiter und der damit verbundenen hohen Fluktuation.
Die kurze Geschichte von Walmart in Deutschland ist aus wirtschaftshistorischer Sicht nicht uninteressant, prallten hier doch zwei unterschiedliche Unternehmenskulturen aufeinander, was für Walmart letztendlich mit einem Desaster, Milliardenverlusten und dem Rückzug aus Deutschland endete.
Aber fangen wir von vorne an. Gegen Mitte der 90er Jahre versuchte Walmart, mit riesigem finanziellen Aufwand auf dem lukrativen deutschen Markt Fuß zu fassen. 1997 übernahm der Konzern 21 Wertkauf- Warenhäuser und ein Jahr darauf 74 Interspar- Häuser für rund zwei Milliarden DM. Die Walmart- Zentrale wurde in Wuppertal neben der ehemaligen Wicküler- Brauerei angesiedelt, ein mir nicht ganz unbekanntes Gebiet.
Von Anfang an schrieb Walmart in Deutschland tiefrote Zahlen, die finanziellen Gesamtverluste wurden auf rund drei Milliarden Euro geschätzt. Das Kernproblem für den Konzern war, daß er in Deutschland auf ein Einzelhandelsoligopol traf, das die lukrativen Absatzmärkte bereits weitgehend unter sich aufgeteilt hatte. Auch arbeitete Walmart mit ähnlichen Produktpaletten wie die deutschen Unternehmen, so daß von Beginn an keine Wettbewerbsvorteile vorhanden waren, auf denen der US- Konzern hätte aufbauen können.
Dazu kam die spezielle Walmart- Unternehmenskultur, die sowohl von den deutschen Mitarbeitern als auch von der Mehrzahl der Kunden eher als "fremd" wahrgenommen wurden. So gab es spezielles Begrüßungspersonal in den Eingangsbereichen ("The Greeter"), die Ware wurde für den Kunden an der Kasse eingepackt, auch gab es eine Reihe vorgeschriebener Freundlichkeitsfloskeln für die Mitarbeiter gegenüber ihrer Kundschaft.
Hinzu kam das 2005 herausgegebene "Statement of Ethics", das zu lebhaften Diskussionen unter den deutschen Walmart- Mitarbeitern führte. Zweideutige Bemerkungen und selbst private Beziehungen sowie private Treffen von Mitarbeitern wurden von der Konzernleitung strikt untersagt, auch wurde eine "Hotline" eingerichtet, unter der Mitarbeiter Verstöße gegen die Unternehmensregularien auch anonym melden konnten.
Das "Statement of Ethics" landete schließlich vor dem Wuppertaler Arbeitsgericht , das praktisch sämtliche Klauseln dieser Richtlinien als mit dem Grundgesetz nicht vereinbar und somit als gesetzeswidrig verurteilte.
Auch zehn Jahre nach seinem Markteintritt war es Walmart im Jahre 2006 nicht gelungen, wesentliche Marktanteile in Deutschland zu erobern. Der Konzern hatte u.a. nicht bedacht, daß Deutschland im Vergleich zu den USA seit Jahrzehnten ein Lebensmittel- Billigland ist und die Discounter mit durchschnittlich 2 % Handelsmarge auskommen müssen, während diese in den USA bei ca. 5 % liegen.
Letztendlich zog Walmart die Notbremse und beschloß, aus dem Geschäft in Deutschland mit hohen Verlusten auszusteigen. Am 28. Juli 2006 gab Deutschland- Chef David Wild den Rückzug vom deutschen Markt bekannt. Die 85 noch existierenden Märkte wurden von der Metro AG resp. deren Supermarktkette REAL übernommen.
Die drastische Anhebung der Stundenlöhne in den USA sind aus der Not geboren, weil die "stimulus checks" der Biden- Administration die Arbeitsmentalität vieler Amerkaner "versaut" haben. Man bleibt lieber zuhause auf dem Sofa, zieht sich Netflix- Filme oder Football- Spiele rein und raucht Dope.
Dazu kommt, daß viele dieser Jobs per se unbeliebt sind. "Flipping burgers" bei Mc Donalds und ähnliche Jobs gelten in den USA als äußerst unbeliebt, auch wenn sie vorübergehend gut bezahlt werden. Früher wurden Tätigkeiten dieser Art meist von Schülern und Studenten sowie von Migranten aus Lateinamerika ausgeführt.
So jedenfalls berichtet mir meine Freundin aus den USA (Boise, Idaho).
Was haben wir gelacht, als ich Angeline von meinem Walmart- Blog erzählt habe ! Was ist der Unterschied zwischen Amerikanern und Deutschen ? Der Amerikaner nimmt die "Greeters" bei Walmart meist gleichgültig oder wohlwollend hin, während der Deutsche zur Geschäftsführung geht und sich über den Fremden beschwert, der ihn auf dem Firmengelände belästigt hat . Das soll tatsächlich mehrfach passiert sein , und das Management hat die "Greeters" in Deutschland nach ein, zwei Jahren dann auch wieder abgeschafft.
Zwischen 1982 und 1986 habe ich mit einigen Unterbrechungen rund eineinhalb Jahre als Werkstudent im VW- Nutzfahrzeugwerk Stöcken gearbeitet. Die Arbeit war für einen damaligen Mittzwanziger hart, aber auszuhalten und sehr gut bezahlt. Wir "Studis" haben bei gleicher Arbeit ca. 10 % weniger Lohn bekommen als das Stammpersonal. Leider hat dann ein vermeintlich cleverer Jurastudent einige Jahre später eine tarifliche Gleichbehandlung von Studenten und VW- Stammpersonal eingeklagt. Was zur Folge hatte, daß VW eine Zeitarbeitsfirma gegründet hat, die Studenten und Zeitarbeitskräfte infolge zu rund einem Drittel niedrigeren Tarifen beschäftigte.
Ansonsten sind Jobs bei VW hier im Großraum Hannover heiß begehrt, da bei relativer Arbeitsplatzsicherheit gut bezahlt. Was auf Dauer an die Substanz gehen kann, ist weniger die Arbeit an sich, sondern das System der Wechselschichten, die den Bio- Rhytmus gehörig durcheinanderbringt. Ich habe Frühschichten (5.30 bis 14.00 Uhr) immer gern gefahren, während mir die darauffolgende Spätschicht (14.00 bis 22.00Uhr) gehörig auf den Senkel ging, da man dann nichts mehr vom Tag hatte. Aber so waren damals wie heute die Spielregeln .
An deutschen Hochschulen gibt es bisweilen Dozenten, die in zwischenmenschlicher Hinsicht unterste Schublade sind. Mir ist 1985 auch so ein Bürschchen begegnet, das mir Steine in den Weg legen wollte und den ich letztendlich "kleingekriegt" habe. Davon aber vielleicht später einmal mehr.
Eines der Nebenfächer während meines Studiums nannte sich "Ökonomische Entscheidungslehre". Darunter versteht man Aspekte der Managementtheorie, Marketingtheorie usf. Also in knappen Worte etwas, was Fach- und Führungskräften bei späteren Entscheidungsfindungen dienlich sein sollte. So jedenfalls die graue Theorie .
Nun wurde dieses Fach von einem Professor namens S. unterrichtet, der sich vor allem dadurch auszeichnete, daß viele seiner Lehrveranstaltungen ohne Vorankündigung schlicht und ergreifend ausfielen. Es stellte sich heraus, daß das Bürschchen "nebenberuflich" einer für ihn wohl recht lukrativen Beschäftigung nachging: er vermittelte elektronische Regelungssysteme für Gewächshausanlagen. Im wesentlichen ging es dabei um Klimasteuerung mittels Elektronik, ein in den frühen 80ern noch sehr neues Geschäftsfeld.
Wir als Studenten haben das damals mehr oder weniger achselzuckend hingenommen und wollten dem Mann zunächst daraus auch keinen Strick drehen. Die große Überraschung kam dann bei der mündlichen Prüfung, als diese "Koryphäe" mich mit dem Argument, ich hätte ja kaum gelernt, durchfallen ließ. Ich nahm es zuächst sportlich und wiederholte die Prüfung einige Monate später, wieder mit dem gleichen Ergebnis.
Nun hatte ich allmählich "die Faxen dicke", nahm mir einen Anwalt und wies diesen auf die zahllosen ausgefallenen Unterrichtseinheiten und die Nebentätigkeit dieses Früchtchens hin. Auch besuchte ich unseren Tutor, Professor Z., zu dem ich ein recht entspanntes Verhältnis hatte. Dieser erklärte mir, daß ein erfolgreiches Verfahren gegen S. durchaus zum Entzug seiner Lehrbefugnis führen könne und bot an, zu "vermitteln". Ich hatte damals den Eindruck, daß die Nebentätigkeiten von S. auch unter seinen Kollegen nicht unbemerkt geblieben waren und nicht unbedingt bei allen auf Wohlwollen stießen.
Das Ende vom Lied war, daß S. sehr schnell einknickte und mir eine nochmalige Wiederholung der Prüfung mit einer "Garantie" des Bestehens anbot. Lächelnd nahm ich den Termin wahr, absolvierte das "Gespräch" mit Leichtigkeit und hatte mit rund halbjähriger Verspätung endlich mein Diplom in der Tasche.
Ob tatsächlich im Anschluß ein uniinternes Verfahren zwecks Entzug der Lehrbefugnis von S. stattfand, entzieht sich meiner Kenntnis. Das dürfte eher unwahrscheinlich sein, denn auch und gerade an deutschen Hochschulen hackt eine Krähe der anderen kein Auge aus .
So nebenbei hatte der Laden auch eine wichtige Funktion, es gab ein Telefon. In der gesamten Straße hatte zu dieser Zeit NIEMAND ein Telefon.
Wichtige Mitteilungen wurden meist über dieses Telefon zugestellt, ein auf der Straße spielendes Kind (wir haben meist auf der Straße gespielt) wurde gerufen, welches dann der Frau X oder dem Herrn Y Bescheid sagen sollte "da ruft jemand an" Oft wurde die Botschaft gleich über das Kind übermittelt "die Oma ist gestorben" , der "Onkel hatte einen Unfall" etc., ich hatte deshalb immer ein mulmiges Gefühl wenn meine Mutter ans Telefon gerufen wurde (zu Recht)
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