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Das im Sonntagvormittagsprogramm des ZDF erstmals am 6. April 1975 ausgestrahlte Format war eine meiner Lieblingssendungen der 70er Jahre, da es zahlreichende kulturelle Highlights wie frühe Stummfilme von Rang ("Der Student von Prag", "Metropolis", "Nosferatu" usf.) vorführte, die in den 70ern eher für ein Nischenpublikum geeignet waren und deren Ausstrahlung in eine Zeit fiel, als die ÖR- Sender noch nicht vorwiegend auf Einschaltquoten schielten und v.a. ihrem Bildungsauftrag nachkamen. Daß das Format ab Mitte der 80er Jahre nach dem Aufkommen der Privatsender letztendlich durch den "ZDF- Fernsehgarten" abgelöst wurde, ist in diesem Zusammenhang mehr als bezeichnend .
Die "ZDF- Matinee" war ein 90- Minutenformat, das zwischen 1975 und 1984 über beachtliche 494 Folgen fast immer an Sonntagvormittagen meist zwischen 10:30 und 12:00 Uhr ausgestrahlt wurde. Das 2015 verstorbene ZDF- Urgestein Hugo Schedlich schuf ab April ´75 mit der "Matinee" ein völlig neues Kulturformat, das mit der ausgefallenen Titelmusik "Tedesca" von Giorgio Mainerios aus dem Jahre 1578 eingeleitet wurde:
www.youtube.com/watch?v=hU7tfeqbe7U
Die Aufgabe der "Matinee"- Redakteure bestand darin, zunächst einmal aus dem reichhaltigen Fundus bereits produzierter ZDF- Sendungen mit kulturellem Anspruch eine passende Kompilation zuerstellen. In den frühen achtziger Jahren wurden dann bis zur Einstellung des Formats 1984 zunehmend neue Eigenproduktionen erstellt, nachdem sich der Bestand an geeignetem Archivmaterial weitgehend erschöpft hatte.
Einschaltquoten spielten aus der damaligen Sicht des Hauses eine absolut untergeordnete Rolle, da man am Mainzer Lärchenberg die "Matinee" als kulturelles Spitzenformat betrachtete, mit dem man auch im internationalen Maßstab renommieren konnte.
Nach dem Aufkommen der Privatsender wurde die "Matinee" ab Oktober 1984 durch "Die Stadtschreiber" abgelöst, die zumindest über die Sommermonate ab Juni 1986 durch den "ZDF- Fernsehgarten" ersetzt wurden, der bis heute ausgestrahlt wird.
Die insgesamt 494 Folgen des Formats boten ein breites Spektrum aus Sendungen über bildende Kunst, Museumsführungen, Beiträge über Politik, Geschichte, Literatur, Wissenschaft, Film und Theater. Wie bereits erwähnt, wurden auch zahlreiche frühe Filmproduktionen wie "Der Student von Prag" sowie zahlreiche frühere Beiträge aus der Reihe "Das kleine Fernsehspiel" ausgestrahlt. Neben vielen Highlights waren auch eine Reihe von Produktionen darunter, die mich damals weniger interessierten, was der Sache aber keinen Abbruch tat.
Unter dem Strich bot die "Matinee" aber ein überaus breit gefächertes, viele Themenbereiche ansprechendes Kulturprogramm, das es so zumindest bei den ÖR- Sendern auf absehbare Zeit nicht mehr geben dürfte.
Hi Chrissie,
danke für die Blumen. Übrigens ist ein Bezug der "ZDF- Matinee" zu den 60er Jahren durchaus gegeben, da ein Großteil der zumindest in den ersten Jahren verwendeten Beiträge noch aus dieser Zeit stammten.
Der von dir angesprochene, im Dezember 1939 in Leipzig geborene Dieter Zimmer war auch für mich ein bekanntes Fernsehgesicht der 70er/ 80er Jahre und lebt als mittlerweile 80jähriger heute noch.
Ihn prägte ein typisches Schicksal der Kriegs- und frühen Nachkriegszeit: Vater 1942 unter ungeklärten Umständen in Norwegen gestorben, mit der Mutter 1953 "in den Westen gemacht", Abitur am Goethegymnasium in Hannover (noch heute eine der besseren Einrichtungen dieser Schulform), Studium.
Ab 1968 zunächst beim SWF als Hospitant, Fernsehreporter und Moderator.
Seit 1972 Tätigkeit beim ZDF: zunächst als Moderator der "Drehscheibe", zwischen 1973 und 1978 Studioredakteur der "Heute"- Nachrichten. 1978 Wechsel in die Hauptredaktion Innenpolitik mit Filmreportagen über die deutsche Zeitgeschichte mit Schwerpunkt DDR.
Zwischen 1981 und 1999 Präsentation von Hochrechnungen und Analysen im ZDF- Wahlstudio, zwischen 1984 und 1989 Moderator des "Sonntagsgesprächs". 1989 schwerer Schlaganfall, eine Lebenserfahrung, über die er auch ein Buch geschrieben hat.
Ab 1980 auch Betätigung als Roman- und Sachbuchautor: "Für´n Groschen Brause" (1983 verfilmt), "Kalifornisches Quartett" (1994/95 als Dreiteiler filmisch umgesetzt), daneben u.a. auch Sachbücher über Leipzig.
Auszeichnung 1984 mit dem Jakob Kaiser- Preis für die filmische Umsetzung von "Für´n Groschen Brause", 1988 mit dem Adolf Grimme- Preis in Gold für "Phantom Fieber".
Diese Infos nur für den Fall, daß du es noch nicht wußtest .
Hi Chrissie,
siehst Du, was die Bücher von Dieter Zimmer angeht, bist Du mir wieder um einiges voraus ! Gekannt habe ich eigentlich nur "Für´n Groschen Brause", das ich damals in den Auslagen der Buchhandlungen gesehen habe und das recht erfolgreich gewesen sein muß.
Während seiner Studentenzeit hat Dieter Zimmer u.a. auch bei dem Reifenhersteller Conti in Hannover gearbeitet, dies nur als kleine Ergänzung. Zu meiner Zeit (80er Jahre) hat m.W. Conti keine Studenten eingestellt, ich war stattdessen zwischen 1983 und 1986 über einen relativ langen Zeitraum als Werkstudent bei VW in Stöcken beschäftigt. War zwar nicht zuletzt durch die Wechselschichten ein Knochenjob, wurde aber inkl. der Schichtzuschläge sehr gut bezahlt (um 1985 um die 17,- DM/Std., während der "normale" Studententarif für Aushilfsarbeiten bei 10,-/ 12,- DM lag).
Trüffel Güse ist leider, wie viele andere inhabergeführte Einzelhandelsunternehmen auch (z.B. Göbelhoff, Photo Dose etc.), bereits vor Jahren aus der Innenstadt von Hannover verschwunden. Immerhin gibt es aber noch die "Holländische Kakaostube", die auch gerne von Touristen aufgesucht wird.
Hi Chrissie,
wenn Du in den 80er/ 90er Jahren gelegentlich bei Schmorl & Seefeldt hereingeschaut hast, könnten wir uns durchaus , ähnlich wie auf dem Flohmarkt Am Leineufer, mal über den Weg gelaufen sein. Schmorl & Seefeldt gibt es in dieser Form nicht mehr, die wurden bereits vor Jahren von Hugendubel übernommen. Weiland resp. Lehmann´s haben sich als Buchhändler nach der Jahrtausendwende für einige Zeit im Drachentöterhaus halten können, mittlerweile wurden sie von einer Roßmann- Drogerie abgelöst. Selbst die große Bahnhofsbuchhandlung (wenn man das Gebäude betritt, scharf rechts) mit dem ehemals sehr umfangreichen Zeitschriftensortiment gibt es seit zwei Jahren nicht mehr, da ist jetzt ein Bioladen drin -
Hi Chrissie,
Peyton Place ist auch meines Wissens nie zeitnah im deutschen Fernsehen ausgestrahlt worden. Keine Ahnung warum, vielleicht war den damaligen Programmeinkäufern die Serie zu "amerikanisch", who knows.
Das allmähliche Sterben des deutschen Buchhandels ist schon ein Trauerspiel. Soweit ich mich erinnere, gab es Anfang der 80er, als ich in Hannover aufschlug, ein halbes Dutzend gut eingeführte Buchhandlungen allein in der City. Davon ist i.W. nur noch Hugendubel als Nachfolger von Schmorl & Seefeldt übriggeblieben.
Die große Bahnhofsbuchhandlung hat überwiegend vom Reisepublikum gelebt. Internationale Presse gab´s dort zuhauf. Interessehalber habe ich mir mal in den 80ern eine "Prawda" zugelegt, um anzutesten, ob mein Russisch noch zu etwas taugte. Lesen konnte ich das meiste, aber verstehen...
Die meisten Reisenden "daddeln" heute während der Zugfahrt mit ihrem Mobile Phone oder haben ihr "Kindle" dabei. Von daher war es abzusehen, daß auch die großen Bahnhofsbuchhandlungen nach und nach verschwinden würden. Traurig, aber unumgänglich, because they´ve to make money...
Hi Chrissie,
Sprachen haben mich eigentlich schon immer interessiert. Mein Großvater sprach als Angehöriger der deutschen Minderheit in Bromberg fließend Deutsch, Polnisch und auch Russisch.
Die sehr informativen Bücherjournale des deutschen Buchhandels gibt es m.W. auch heute noch. Ich werde mal bei Hugendubel nachschauen, ob dem tatsächlich noch so ist.
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