Wir hatten auch so einen Plattenschrank. Auf der einen Seite befand sich der Plattenspieler, der an das alte Röhrenradio angeschlossen war. Auf der anderen Seite standen die Platten senkrecht in den Plattenhaltern, die meisten ohne Hülle. Der Plattenspieler konnte 78 (Schellack), 45 (Singles) und 33 (LPs) Umdrehungen. Wir hatten noch viele Schellack-Platten, außerdem Platten aus roter Schallfolie, die sahen aus wie Singles nur dünner und biegsamer, wenn ich mich nicht täusche, liefen die auch mit 78 Umdrehungen.
Der Plattenwechsler war ein silberner, etwa bleistiftdicker Metallstift, darauf konnten bis zu 10 Singles (mit eingepresstem Stern) aufgelegt werden. Oben drauf kam dann noch ein metallener Deckel. Alles ging automatisch. Nachdem die erste Single abgespielt war, ging der Tonarm automatisch zurück, dann nach oben, stieß gegen den Plattenstapel, so dass die nächste Single herunterfiel und setzte dann am Plattenanfang auf. Faszinierend, aber ob das für Nadel und Platten gut war, wage ich zu bezweifeln.
Mein erster Plattenspieler war dann auch ein Koffergerät, mono, null automatik. Jede Single musste einzeln per Hand aufgelegt werden, Tonarm hoch, kurzes Stück nach rechts, dann begann sich der Plattenteller zu drehen, dann den Tonarm am Plattenanfang aufsetzen und nach dem Abspielen wieder zurückholen.