So eine ritsch-ratsch-klick Pocket-Kamera hatte ich Anfang der 70er auch einmal. Eine Agfamatic xxx mit den typischen Pocketfilm-Kassetten. Für die damalige Zeit praktisch und einfach zu bedienen. Allerdings war die Bildqualität doch recht bescheiden. Nach einiger Zeit funktionierte auch das ritsch-ratsch immer schlechter, der Film wurde gar nicht, um ein halbes oder 1 1/2 Bilder transportiert (mit entsprechenden Auswirkungen auf die Bildausbeute pro Film).
Ich wechselte dann auf eine Spiegelreflex von Porst. Die passte noch geradeso in mein Budget, zumal ja das Zubehör nocheinmal (mindestens) genauso viel verschlang. Film einlegen war etwas komplizierter als bei der Pocket-Kamera. Man musste den Film in die Rückspulausbuchtung einlegen, den Filmanfang dann über das Bildfenster in die Schlitze der Aufwickelspule einführen. Da konnte es schon mal vorkommen, das die kleinen Zahnrädchen der Aufwickelspule nicht genau in die Ausstanzungen des Films griffen und der Film nicht richtig transportiert wurde. Das war auch deshalb schlimm, da man nicht wie heute nach jedem Knipser das fertige Bild ansehen konnte, ob und wie ein Bild geworden war erfuhr man erst oft Wochen später nach dem Entwickeln des Films. Film war nicht gleich Film. Man musste nicht nur auf die Marke (Agfa, Kodak, später auch Fuji) achten, sondern auch auf die Anzahl der Bilder (12, 24 oder 36), den ASA-Wert, Bilder oder Dias und sogar auf das Haltbarkeitsdatum, wenn man den Film nicht gleich benutzte.
Hatte man den Film verknipst, musste der Film wieder zurückgespult werden und die Filmspule zum Entwicklen gebracht werden. Das dauerte damals noch einige Tage (in den 80ern gab es dann den Stunden-Service). Danach bekam man dann die Bilder (Überraschung!), nicht nur die gelungenen auch die verwackelten, Daumen vor der Linse, fehlbelichteten (Bildbearbeitung am PC war natürlich auch nicht möglich) etc. und einen Negativ-Streifen. Wollte man Bilder nachmachen lassen, musste man den Negativ-Streifen nochmal zum Entwickeln geben. war natürlich alles mit Kosten verbunden. Damals habe ich auch noch viele Dias gemacht, die jetzt in ihren Kassetten verstauben.
Spiegelreflex-Kameras besitze ich heute auch noch (Canon AE-1 aus den 80ern mit Film, und Canon EOS-50D digital) wobei ich eigentlich nur noch die digitale benutze, ist halt doch einfacher als die ganze Hantiererei mit den Filmen.