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Ja, das kenne ich. Die ganzen Freundinnen von meiner Oma beschwerten sich direkt bei ihr, wenn ich mal eine von ihnen nicht gegrüßt habe, und dann konnte ich mir einen Vortrag über Höflichkeit und gutes Benehmen anhören. Und wehe, man begegnete auf der Straße einem Lehrer und begrüßte ihn nicht. Dann konnte man sich am nächsten Schultag so einen Vortrag vor der ganzen Klasse anhören, oft genug in der Schämecke.Zitat
Auch wir Kinder hatten uns an die Etikette zu halten. Wehe man lief mal
einem bekannten Erwachsenen über den Weg und vergaß zu grüßen.
Das ist es ja: Die Frauen hatten gar keine andere Wahl, als zu kuschen und sich von den Männern alles gefallen zu lassen! Mädchen wurden damals auf das Ziel hin erzogen, dass sie doch bald heiraten würden, und oft genug wurde ihnen nicht mal eine richtige Ausbildung zugebilligt. Sie hatten also nichts, worauf sie hätten zurückgreifen können, in dem Fall, dass die Ehe nicht mehr funktioniert. Solche Puttchen haben dann natürlich nicht aufgemuckt. Zumal sie auch noch Angst haben mussten, von der eigenen Familie verachtet zu werden, wenn sie eine nicht mehr funktionierende Ehe aufgaben. Und die Frauen, die wirklich vor der Ehe gearbeitet hatten, die waren dann durch Kindererziehung derart lange aus dem Beruf heraus, dass sie in der Arbeitswelt auch kaum noch Fuß fassen konnten. Bestenfalls konnten sie dann noch putzen gehen.Zitat
Dennoch haben nach meiner Erinnerung viele "Versorgungsehen" erstaunlich
gut funktioniert. Das lag einerseits an der klaren Rollendefinition der
Geschlechter
Sankt Martins Tag in der 3. Klasse, ist mir noch in lebhafter Erinnerung.Eine der schönsten und bleibendsten Kindheitserinnerungen war für mich das Martinssingen im November. Regulär mußten wir Kinder spätestens um 18 Uhr pünktlich zum Abendbrot wieder zuhause sein. Diese Regelung wurde nur einmal jährlich Mitte November aufgehoben. In den Bäckereien unserer niederrheinischen Kleinstadt gab es um diese Zeit immer "Weckmänner", ein Männchen aus süßem Brotteig mit einer Tonpfeife. Gesungen haben wir meist 2-3 Tage lang mit sehr großem Ertrag. In unserer Wertschätzung standen die "Bäulchen" ganz unten, da sie die Masse unseres Ertrags ausmachten, weit darüber standen Schokolade und Schokoriegel (Nuts, Mars oder Milky Way, umfangreicher war das Angebot seinerzeit nach meiner Erinnerung noch nicht). Absolute Spitze war jedoch.... Geld ! Die Gaben reichten dabei von 10 Pfennigen bis zu einer halben Mark, für uns damals eine Menge Holz.
Unser Repertoire an Lieder war recht begrenzt. Natürlich das Martinslied, daneben "Laterne, Laterne", "Ich geh´mit meiner Laterne" und das "Giezhalslied" für hartnäckige Spendenverweigerer.
Leider gab es dann in den späten 60ern auch bereits Überfälle von älteren Jungs auf kleinere Kinder mit wohlgefüllten Tüten, nach heutigem Sprachgebrauch "Abziehen". Unsere Gruppe konnte sich dem jedoch durch rechtzeitiges Verdrücken in Hauseingänge entziehen.
Die Festbeleuchtung bestand bei uns aus recht einfachen Papierlaternen mit Kerze, die bei Wind oder unvorsichtiger Handhabung auch schon mal "abfackelten", was dann immer ein großes Hallo auslöste.
In unserer Region haben Erzieher und Lehrer Anfang der 90er teils recht erfolgreich versucht, daß Martinssingen bei den Kids populärer zu machen. In den letzten Jahren ist dies, zumindest bei uns, wieder stark rückläufig. Die meisten Kinder bekommen ganzjährig ausreichend Süßigkeiten, und so fehlt halt der Anreiz. Schade eigentlich.
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