Da bei vielen Familien beide Elternteile berufstätig waren, gehörte auch der Kohlenmann zu den abendlichen Besuchern
Die Hausfrauen.berieten sich schon Wochen vorher, was an Winterbrand benötigt werde.
Da wurden Briketts, Eierkohle Brennholz und Anmachholz geordert.
Wenn der Kohlemann, mit seinem schwarz von Kohlestaub verfärbten Gesicht dann die bestellte Ware lieferte und in den Keller schüttete, mussten wir Kinder am nächsten Tag alles sortieren.
Briketts ordentlich stapeln, für die kalten Nächte einzelne Briketts mit alten Zeitungen umwickeln um das durchbrennen für die ganze Nacht zu ermöglichen. Da nur die wenigsten Familien Tageszeitungen zur Verfügung hatten, mussten diese vorher von uns beim Lumpensammler (Altpapierhändler) mit einem Ziehwagen oder alten Kinderwagen geholt werden. Dort entdeckten wir oft etwas Kurioses für unser Bandenlager (ausgestopfte Eule ohne Augen, eine alte Schaufensterpuppe ohne Arme, auch mal ein altes Möbelstück. Alles Sachen die man prima gebrauchen konnte.
Nun zurück zum sortieren im Keller. Die Älteren von uns durften mit einem Messer Holz spalten und somit für Späne als Feueranmachholz sorgen.
Nachher waren auch wir nun schwarz von Kopf bis Fuß, aber ein riesen Spaß.
Eine der Töchter der Hausfrau, die in dieser Woche Treppenputzdienst hatte, musste nun die restlichen
Spuren von Kohlenstaub im Treppenhaus und auf der Kellertreppe beseitigen
Heute nicht mehr vorstellbar.
Wir baten letztes Jahr bei einem Straßenfest, ein paar Mädels aus der Nachbarschaft doch beim abräumen der Tische zu helfen. Das wurde verneint, denn sie könnten sich ja die Nägel abbrechen war die Antwort.
So ändern sich die Zeiten.