In den 50er-Jahren entdeckte die westdeutsche Jugend den Rock'n'Roll und junge Musiker orientierten sich an ihren amerikanischen Vorbildern. Die Bands verdienten ihr Geld vor allem mit Live-Auftritten und das nicht nur im Hamburger Star-Club. Und so rockten, twisteten und skiffelten junge Leute wie etwa Manuela mit ihren Dops oder Roy Black mit den Cannons bis spät in die Nacht. Seit Anfang der 1960er-Jahre erweiterte sich das Repertoire auch auf die zunehmend populärer werdende Beatmusik. Eine dieser jungen Bands waren 5 Berliner Jungs, die sich nach ihrem Sänger "Drafi Deutscher and his Magics" nannten. Die Band schaffte es nicht nur in das Beiprogramm zu einer Deutschland-Tournee von Cliff Richard, sondern errang 1964 mit ihrer Single "Shake Hands" den 2. Platz der deutschen Singlecharts. Diese Single war dann auch Teil ihrer ersten LP "Shake Hands! Keep Smiling!", die neben eigenen Hits wie "Cinderella-Baby" vor allem ein Medley internationaler Hits wie "Rollover Beethoven, Good Golly Miss Molly, The Lion Sleeps Tonight, oder Shakin' All Over" enthielt.
Ein Jahr später, Ende 1965, konnten "Drafi Deutscher and his Magics" den Erfolg von "Shake Hands" noch übertreffen und veröffentlichten ihre erfolgreichste Single "Marmor, Stein und Eisen bricht". Die Single erreichte den 1. Platz der deutschen Singlecharts und verkaufte sich allein in Deutschland über 800.000 mal und erhielt 1966 eine Goldene Schallplatte. Für den US-Markt erschien auch eine englischsprachigen Version mit dem Titel "Marble Breaks and Iron Bends", die es immerhin bis Rang 80 der US-Hitparade schaffte.
1966 war auch Drafi Deutschers erfolgreichstes Jahr. Er veröffentlichte zusammen mit Manuela eine LP und erhielt den Goldenen Otto der Jugendzeitschrift Bravo als beliebtester Schlagerstar.
Drafi Deutscher - Marmor, Stein und Eisen bricht • 1965
Drafi Deutscher - Marble Breaks And Iron Bends (1966)
"Marmor, Stein und Eisen bricht" konnten wir als Kinder Mitte der 60er Jahre auswendig heruntersingen. Natürlich nur den Refrain, ...
und nicht zu vergessen "dahm-dam, dahm-dam".
... indem er meinen Radiosender vom Deutschlandfunk auf BFBS verstellte).
Besonders Protestlieder, kritische Lieder oder sonst der politischen Korrektness widersprechenden Lieder werden von vielen Sendern häufig auch zensiert (z.B. das in dieser Rubrik vorgestellte "Eve of Destruction"). Kultivierte Musik hört man dann meistens auch nicht im Radio, sondern man sucht sie sich gezielt aus, z.B. auf Schallplatte oder CD. Ich muss zugegeben, dass ich nur sehr selten Radio gehört habe und heute eigentlich gar nicht mehr. Wenn ich früher mit dem Auto unterwegs war, oder wir in den Urlaub fuhren, hatte ich immer ein paar ausgewählte Musikkassetten oder CDs dabei. Musikhören hieß und heißt für mich immer, gezielt eine bestimmpe Platte, CD oder jetzt auch mp3 bewusst anzuhören. Wobei man sich heute ja (z.B. mit Hilfe von Alexa) gezielt die Musik, die man hören möchte, vorspielen lassen kann. Auf "Hintergrundberieselung" konnte ich immer gut verzichten. Aber nicht nur bei den Musikrichtungen, auch bei der Art des Musikhörens gilt: Die Geschmäcker sind (Gott sei Dank) verschieden.
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