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    Gestern, 15:55

    Der Fall Bienlein / L´Affaire Tournesol (1956)

    Das siebzehnte Album der Tintin- Saga erschien im Jahre 1956 und gilt als eine der zeichnerisch gelungensten Stories von Hergé. So sind die Panels außerordentlich detailreich, auch stellte der Zeichner den Personenkult um Plekszy- Gladz in allen möglichen Varianten dar. So erscheint dessen Markenzeichen, sein Schnurrbart, sowohl auf der Flagge Borduriens als auch als Rangabzeichen (!) auf Uniformen, auf Gebäudefassaden sowie als Markenzeichen von Autos.
    "L´Affaire Tournesol" war die einzige Geschichte, die zumindest teilweise in der Schweiz spielte, wobei Handlungsorte wie Nyon und Genf sehr präzise abgebildet wurden, da Hergé diese Region desöfteren besucht hatte. Das Haus von Topolino an der Adresse "Route des Saint- Cergue" in Nyon existiert Hergé zu Ehren auch heute noch als "Maison de Tintin". Neben dem auf Hergés Bruder zurückgehenden Oberst Sponsz hat auch der Salbader "Fridolin Kiesewetter" in dieser Story seinen ersten Auftritt und wird, mit Ausnahme von "Tim in Tibet", auch in allen darauffolgenden Alben auftreten. Diese Figur ging auf einen Händler zurück, den Hergé während der Kriegsjahre in Boitsfort kennenlernte. Als wiederkehrendes Ärgernis (insbesondere für Kapitän Haddock) führte Hergé auch den "Metzger Schnitzel" ein.
    Worum geht es in "Der Fall Bienlein" ? In Schloß Mühlenhof ereignen sich seltsame Dinge; so gehen zahlreiche Glasgegenstände zu Bruch, und im angrenzenden Park wird ein Mann niedergeschossen, der kurz darauf spurlos verschwindet. In der allgemeinen Ratlosigkeit taucht plötzlich Professor Bienlein auf, der den Freunden erklärt, daß er für einige Tage nach Genf verreisen müsse. Da seit der Abreise des Professors kein Glas mehr zu Bruch geht, vermutet Tim einen Zusammenhang mit dem Erscheinen Professor Bienleins. In seinem Labor entdecken die Freunde eine merkwürdige Apparatur, deren Funktion sie aber nicht entschlüsseln können, und stellen dort einen Einbrecher, der zwar entkommen kann, aber eine Zigarettenschachtel verliert, auf der der Name eines Genfer Hotel steht.
    Tim und Kapitän Haddock fliegen daraufhin umgehend nach Genf, da ihnen klargeworden ist, daß der Professor in äußerster Gefahr schwebt. Dabei bemerken sie, daß sie offenbar von Agenten eines fremden Staates auf Schritt und Tritt beschattet werden, von diesen von der Straße gedrängt werden und im Genfer See landen.
    Als Tim und Haddock an der Adresse in Nyon eintreffen, an der sich der Professor aufhalten soll, entdecken sie Dokumente, nach denen Bienlein an der Entwicklung einer Ultraschall- Waffe gearbeitet hatte, und finden darüber hinaus den gefesselten Professor Topolino, einen Kontaktmann von Bienlein. Kurz darauf wird das Haus, in dem sie sich befinden, in die Luft gesprengt.
    Schließlich trägt Tim alle bisherigen Fakten zusammen, nach denen Bienlein die Entwicklung einer Massenvernichtungswaffe gelungen ist und zwei Agentengruppen aus Syldavien und Bordurien versuchen, diese in ihre Gewalt zu bringen. Eine Zigarette führt sie zur bordurischen Botschaft, wo die Freunde in ein Handgemenge zwischen Borduren und Sydaviern geraten, wobei Bienlein von den Syldaviern entführt wird. Tim und Haddock verfolgen die Flüchtigen nach Frankreich hinein, allerdings entkommen die Entführer mit einem Kleinflugzeug Richtung Syldavien und werden in Bordurien zur Landung gezwungen, worauf die Freunde nach Szohod, der Hauptstadt von Bordurien, fliegen. Dort werden sie aufgrund ihres erfolgreichen Mondfluges zunächst gastfreundlich aufgenommen und erhalten Leibwächter zur Verfügung gestellt, die jedoch in Wahrheit die Funktion von Aufpassern innehaben. Es gelingt Tim jedoch, die Agenten betrunken zu machen und mit Haddock zu entkommen, woraufhin sie sich in der Oper verstecken und dort auf die ihnen bereits bekannte Bianca Castafiore treffen, mit deren Hilfe es gelingt, Professor Bienlein zu befreien. Was abschließend folgt, ist eine halsbrecherische Fahrt zur Grenze, unter anderm mit einem entwendeten Panzer.
    Wieder zu Hause, vernichtet Professor Bienlein die Pläne seiner Ultraschallwaffe, da er ihre außerordentliche Gefährlichkeit erkannt hat.

    www.youtube.com/watch?v=j5KI80ZDK-w
    www.youtube.com/watch?v=1n_GSIpRZLs

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    Heute, 16:22

    Kohle an Bord / Coke en Stock (1958)

    "Coke en Stock" gilt in Fankreisen als Fortsetzung von "Im Reiche des Schwarzen Goldes", auch wenn zwischen der Veröffentlichung dieser beiden Alben einige Jahre lagen. Den Plot des illegalen Sklavenhandels hatte Hergé aus diversen Zeitungsberichten der späten 50er Jahre, in denen berichtet wurde, daß arabische "Kunden" tatsächlich noch bei Bedarf mit Sklaven versorgt wurden. Selbstredend legten Hergé und sein Team auch in diesem Band wieder großen Wert auf authentische Darstellungen, so arbeitete Roger Leloup intensiv daran, die diversen Fahrzeuge in dieser Geschichte möglichst naturgetreu zu Papier zu bringen. Auch wurden im Mühlenhof diverse Gemälde von Rang eingebaut, so u.a. von Pablo Picasso oder Joan Miró. Hergé selbst war mittlerweile zu einem soliden Wohlstand gelangt und ließ sein neues Landhaus in Brabant selbst mit einige Werken dieser Kategorie ausstatten. Die Kehrseite der Medaille war, daß der Autor und Zeichner nach der Fertigstellung von "Kohle an Bord" mit seinen Kräften ziemlich am Ende war, und dies, obwohl ihn die Arbeitsteilung im "Studio Hergé" von vielen Rountineaufgaben entlastet hatte. Hintergrund war unter anderem, daß seine Ehe vor dem Aus stand und sich bei ihm Verzweiflung breit machte.
    Worum geht es in "Kohle an Bord" ? Zufällig treffen Tim und Kapitän Haddock ihren alten Bekannten, General Alcazar, wieder. Es stellt sich heraus, daß sich Alcazar offenbar auf dem Schwarzmarkt alte Mlitärflugzeuge kaufen möchte, um in San Theodoros wieder an die Macht gelangen zu können. Darüber hinaus ist Abdallah, der Sohn von Emir Ben Kalisch Ezab, in Mühlenhof eingetroffen, in dessen Emirat ein Umsturz stattgefunden hat. Daraufhin reisen Tim und Haddock nach Watisdah, der Hauptstadt von Khemed, wo ihnen jedoch die Einreise verweigert wird. Nach weiteren Abenteuern machen sich die beiden Freunde zu Fuß auf den Weg nach Watisdah und finden dort bei Senhor Oliveira de Figueira Unterschlupf, und dieser weist ihnen den Weg zu dem gestürzten Emir. Der militärische Oberbefehlshaber Bab El Ehrs erfährt von der Anwesenheit der Freunde und entsendet seine Panzer und Flugzeuge, um Tim und Haddock zu beseitigen, was jedoch mißlingt. Bei dem anschließenden Treffen mit dem abgesetzten Emir beschuldigt dieser die Fluggesellschaft, die auch Mekka anfliegt, in den Sklavenhandel invoviert zu sein. Chef der Airline ist ein gewisser Di Gorgonzola, der in vielen dunklen Geschäften aktiv tätig ist.